Korruption, Steuerbetrug und Finanz-Dilettanten

„Wer hat unser Geld verbrannt?“ entlarvt betrügerische Machenschaften im Finanzsystem

 

„Eine Allfinanzbehörde wie die BaFin erlebt wahrhaftig einiges im Laufe eines Jahres – auch böse Überraschungen.

Doch die Subprime-Krise, die Mitte 2007 über uns hereinbrach, stellt alles bisher dagewesene in den Schatten. Clevere Finanzingenieure nutzten nationale und internationale Aufsichtslücken, hebelten das Bankenregelwerk Basel I aus und inszenierten eine gross angelegte Regulierungsarbitrage, an deren Folgen die Finanzmärkte noch immer schwer leiden:

Banken konnten sich ungehindert mit Risiken vollpumpen, weil sie diese nicht mit Eigenkapital unterlegen mussten. Die Profitmaschinerie lief auf immer höheren Touren, bis sie völlig überhitzte und das internationale Finanzsystem mit einem Kolbenfresser fast zum Stillstand brachte.

„Hoffentlich wird‘s nicht so schlimm, wie es ist“, sagte einst Karl Valentin, als ob er die augenblickliche Diskussion über die Bewertung abbrennender strukturierter Papiere vorausgeahnt hätte.

 

Die Erfahrungen der Finanzaufsicht sind da eindeutig:

Von den Befürchtungen, die wir von Berufs wegen dauernd hegen müssen, treffen fast immer die schlimmsten ein. Da aber die Zukunft zu viele unbekannte Faktoren aufweist, gelingt es uns so gut wie nie vorherzusagen, welche Gestalt der „worst case“ beim nächsten Mal annimmt. Mit dem erfolgreichen Geschäftsmodell von Sherlock Holmes – zu wissen, was andere nicht wissen – ist die Finanzaufsicht leider überfordert.

Böses Spiel der Manager „Wir wussten nicht, welch böses Spiel in den vergangenen Jahren auf der anderen Seite des Atlantiks getrieben wurde.“

Soweit die Ausführungen von Jochen Sanio, Präsident der BaFin, zur Lage auf den internationalen Finanzmärkten im aktuellen Geschäftsbericht seines Hauses.

 

Und es sollte noch schlimmer kommen:

Das moderne Finanzsystem durchläuft eine Belastungsprobe ohne Stresstest, wie man sie noch nicht erlebt hat. Profis in den Handelssälen blicken in den Abgrund und der „kleine Anleger“ fragt sich, ob sein Geld noch sicher ist. Der Weltfinanzmarkt wird nicht zusammenbrechen, aber er wird nach der Krise nicht mehr derselbe sein wie zuvor.

Neben dem Steuerzahler müssen Anleger für das böse Spiel der Finanzmanager in den vergangenen Jahren einmal mehr die Zeche zahlen. Milliarden verbrannt Systematische Rechtsfehler und eingebauter Steuerbetrug bei Versicherungsprodukten, falsche Zins- und Spesenabrechnungen bei Banken, bewusste Fehlinformationen bei der Produktberatung, zweifelhafte Machenschaften bei der Geldverwendung – die betrügerischen Spielarten im Finanzsystem sind mannigfach.

Dabei geht es den Vermögenden im „wealth management“ der Groß- und Privatbanken nicht besser als dem „kleinen Anleger“ bei der Sparkasse nebenan. Und für den bedeutet das häufig auch den Verlust seiner Altersvorsorge. Ein Streifzug durch die Finanzbranche, der zeigt, wie, wodurch und durch wen die Milliarden verbrannt wurden. Aber auch ein Wegweiser für Anleger, die sich künftig vor Kapitalverlusten schützen wollen.

Fraglich ist, ob unsere Finanzaufseher der aktuellen weltweiten Finanzkrise überhaupt gewachsen sind. Schaffen sie es doch nicht einmal, das „System Finanzbetrug“ im eigenen Lande auszukehren. Der Glaube an die Lösbarkeit von Problemen reicht da nicht, wie die Finanzaufsicht in den letzten Jahren sträflich unter Beweis gestellt hat. Wie viel Geld sollen Anleger Jahr für Jahr noch verlieren? Vielen scheint schon jetzt nur noch „In God we trust“ zu helfen. (Um sich vor Gier, Heiden und Heuschrecken zu schützen, wurde in den USA einst „Wir vertrauen auf Gott“ auf Münzen und Dollar-Noten gedruckt.)

 

Die anderen finden hier Schützenhilfe für einen Trip durch den Finanzdschungel:

Das brutal-pädagogoische Finanz-ABC eröffnet den Blick in Abgründe bitterer Einsichten und alternativer Optionen im Umgang mit Risiken und Geld. In rund 200 Beiträgen von A wie „Abkassiert – wie Banken tricksen“ bis Z wie „Zinsaufblähungsmodell“ dringen die beiden Autoren Hans-Lothar Merten und Johannes Fiala in die Untiefen der Finanzbranche vor. Ihr ABC der Finanzskandale, das jetzt im Walhalla Fachverlag erschienen ist, zeigt, wie und durch wen Milliarden bis heute vernichtet wurden.

von Dr. Johannes Fiala und Lothar Merten

mit freundlicher Genehmigung von

www.digital-insider.de (veröffentlicht in Digital Insider 11/2009)

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Über den Autor

Dr. Johannes Fiala Dr. Johannes Fiala
PhD, MBA, MM

Dr. Johannes Fiala ist seit mehr als 25 Jahren als Jurist und Rechts­anwalt mit eigener Kanzlei in München tätig. Er beschäftigt sich unter anderem intensiv mit den Themen Immobilien­wirtschaft, Finanz­recht sowie Steuer- und Versicherungs­recht. Die zahl­reichen Stationen seines beruf­lichen Werde­gangs ermöglichen es ihm, für seine Mandanten ganz­heitlich beratend und im Streit­fall juristisch tätig zu werden.
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