Nicht Jammern – Handeln

Liebe Experten,
urplötzlich hat sich die Anzahl der Maklerversicherer vervielfacht – alle sind neuerdings „VVG-ready“. Nicht jammern über die „guten alten Zeiten“ ist angesagt, sondern eine Zukunftausrichtung im Denken und Handeln. Mit vier Dingen werden sich die Versicherungsvorstände noch intensiver befassen müssen – Kreativität, Vertrauen, Controlling und Risikomanagement! Das Beamten-Mikado „Wer sich rührt hat verloren“ wird ausdienen: Die Kreditinstitute haben massenhaft ihre Kunden im Financial-Planning „reichgerechnet“; als die Börsenblase platzte, kamen die Haftungsfälle, weil keine Szenariotechnik beherrscht wurde – und weil Banker nichts von der Absicherung von Risiken verstehen: Die Finanzpläne waren zumeist gegen üppiges Honorar auf Sand gebaut, weil die Basisabsicherung gegen Risiken fehlte. Was für eine Chance der Assekuranz! Kunden wünschen sich Sicherheit, aber keine Garantieprodukte mit Vorbehalten im Kleingedruckten. Auch der Bundesgerichtshof prügelt die Versicherer, weil ihre Bedingungen nicht mal mehr Unternehmer verstehen können sollen (Transparenz wäre gefragt – und die Entsorgung überforderter Juristen). Versicherungsvermittler besitzen den Vorteil, dass sie nicht an der 6-monatigen Jobrotation von Bankern teilnehmen. Die Assekuranz hätte die Chance, das Image auf den Kopf zu stellen – Kundenbindung, Verantwortung, Kontinuität, Qualifi zierung, Kompetenz, und damit Vertrauen. Controlling wäre wichtig, beispielsweise um überforderte Mitarbeiter abzufi nden; vor allem solche, die zu keiner echten Beratung fähig sind und dafür zum verantwortungslosen Formular „Beratungsverzicht“ greifen: Was für ein Imageschaden, wo die Presse doch nur darauf wartet, den nächsten Versicherer medial an die Wand zu nageln. Die Versicherungswirtschaft verliert politisch seit Jahren leider ihr Ansehen, weil Risikomanagement (§ 91 II AktG) im eigenen Hause vernachlässigt wird, zum Beispiel wegen nicht richtigen Rechenergebnissen bei Softwarelösungen für die Altersvorsorge. Massenschäden, gegen die auch keine Entlastung der Hauptversammlung hilft: Die Vorstände riskieren ihre „Absetzung“ durch die BaFin mangels Eignung und den Verlust der eigenen Altersbezüge. Durch feine Kartellverfahren lässt sich mancher Vorstand „anzählen“ – auch hier hilft der Blick hinüber zu den Bankern: Die West-LB hat sich jüngst vom Vorstandsvorsitzenden getrennt – der Risikomanager durfte ihn gleich mit begleiten. Nicht „VVG-Ready“ ist die Frage, sondern welcher Kunde mit der Courtage vom Versicherer direkt an den Vermittler noch einverstanden sein wird, anstatt den Makler via Honorar direkt zu entlohnen? Ein guter Anfang wäre es, die Kunden dauerhaft zu binden, und Haftungsfälle zu sanieren: Dazu gehört es, die Autoren (teil)unwirksamer Musterformulare in die Wüste zu schicken – mancher Vorstand braucht eine loyale „Task-Force“ um seinen Laden umzukrempeln. Das Spannende an Haftungsfällen ist, dass man davon immer erst später erfährt – und dabei sollten Schulungs- und Vertriebsleiter, aber auch Versicherungsvorstände einmal anfangen, an sich und ihre Familien zu denken: Die Kundenbedürfnisse können dabei helfen.
Herzlichst, Ihr
Johannes Fiala
(experten report 11 10.2007, 1)
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Über den Autor

Dr. Johannes Fiala Dr. Johannes Fiala
PhD, MBA, MM

Dr. Johannes Fiala ist seit mehr als 25 Jahren als Jurist und Rechts­anwalt mit eigener Kanzlei in München tätig. Er beschäftigt sich unter anderem intensiv mit den Themen Immobilien­wirtschaft, Finanz­recht sowie Steuer- und Versicherungs­recht. Die zahl­reichen Stationen seines beruf­lichen Werde­gangs ermöglichen es ihm, für seine Mandanten ganz­heitlich beratend und im Streit­fall juristisch tätig zu werden.
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