Zwangssanierung beim Eigenheim

Zwangssanierung

Wie teuer wird der Traum vom Eigenheim

Der Traum vom Eigenheim ist für viele Menschen ein lebenslanges Ziel und fester Bestandteil des privaten Vermögensaufbaus. Kaum eine andere Investition symbolisiert Sicherheit, Stabilität und die Verwirklichung persönlicher Träume so sehr wie das Eigenheim. Häufig ist der Weg zum eigenen Zuhause mit Entbehrungen, Herausforderungen und einem persönlichen Risiko verbunden und so verwundert es nicht, dass das Eigenheim eines der emotionalsten Themen der Deutschen ist. 

Die Vorteile eine eigene Immobilie zu besitzen, sind hierbei insbesondere für den Mittelstand schon immer eindeutig. Die Eigentumswohnung oder das eigene Haus gelten als die wichtigste Vorsorge der Eigentümer für das Alter. Endlich keine Miete mehr zu bezahlen oder einen Kredit zu tilgen, um mehr von der eigenen Rente zu haben. Das war und ist das erklärte Ziel ganzer Generationen. Die finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit gilt hierbei als das wichtigste Argument bei der Entscheidung für die Investition in eine eigene Immobilie.

Doch bei Immobilienbesitzern geht die Angst um. Stichworte wie Klimaziele, EU-Energieeffizienz-Richtlinie und das stark polarisierende Gebäudeenergiegesetz schüren die Bedenken, das teure Investitionen in die energetische Sanierung des Eigenheims zukünftig den finanziellen Ruin vieler Immobilienbesitzer bedeuten wird. 

Ob sich der Traum vom Eigenheim auch in Zukunft noch rechnet und welche Folgen die aktuelle Gesetzgebung auch mit Bezug auf vermeintliche Zwangssanierungen haben wird, sehen wir uns nachfolgend mit besonderem Blick auf die EU-Energieeffizienz-Richtlinie an.

Was ist die Energieeffizienz-Richtlinie der EU

Die EU-Energieeffizienz-Richtlinie (EED) ist eine Gesetzgebung der Europäischen Union, die darauf abzielt, den Energieverbrauch in Europa zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Sie legt verbindliche Ziele und Maßnahmen für die Mitgliedsstaaten fest, um den Energieverbrauch in verschiedenen Sektoren, insbesondere den von Gebäuden, zu verringern. In der Praxis sieht die Richtlinie vor, bestimmte Anforderungen und Standards für Energieeffizienz in Gebäuden durchzusetzen und schreibt vor, dass Mitgliedstaaten entsprechende nationale Gesetze und Vorschriften erlassen, um diese Ziele zu erreichen. Dazu gehören beispielsweise die Einführung von Energieeffizienz-Zertifizierungen für Gebäude, die Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen und die Erstellung von Energieausweisen.

Das übergeordnete Ziel der EU-Energieeffizienz-Richtlinie besteht darin, den Energieverbrauch zu senken, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Durch die Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden sollen Ressourcen geschont, Umweltbelastungen minimiert und Energiekosten gesenkt werden.

Die Richtlinie betrifft sowohl öffentliche als auch private Gebäude, darunter Wohnhäuser, Bürogebäude, Schulen, Krankenhäuser und andere kommerziell genutzte Immobilien. Sie legt Mindestanforderungen an die Energieeffizienz fest und soll ermutigen, energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und erneuerbare Energien zu nutzen.

Die EED, Legitimation zur Zwangssanierung?

Mit der Einführung der EU-Energieeffizienz-Richtlinie im Dezember 2012 hat das EU-Parlament den Grundstein für eine Vielzahl klimarechtlicher und klimapolitischer Neuerungen in Europa gelegt. Die festgelegten Ziele, die auf eine 55% Reduzierung der Treibhausgase bis 2030 abzielen, gehen mit bedeutenden Auswirkungen auf Immobilienbesitzer in ganz Europa einher. 

Diese Richtlinie und alle darauf aufbauenden Novellierungen zielen konkret darauf ab, den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren und den vermeintlichen Übergang zu umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Energiesystemen zu fördern. Dies ist an sich jedoch keine Legitimation, Zwangssanierungen durchführen zu lassen. 

Dennoch geht die Umsetzung der Richtlinie mit neuen Gesetzen und Auflagen einher, die Investitionen in neue Technologien und Baumaßnahmen unausweichlich machen werden. Diese, bis dato, für den Immobilienbesitzer unvorhersehbaren Kosten, können in der Tat wie Zwangsmaßnahmen erlebt werden, insbesondere weil die Konsequenzen existentieller Natur sein können. 

Die Konsequenzen der EED für Immobilienbesitzer

Mit Sicherheit ist die EU-Energieeffizienz-Richtlinie mit der Absicht entstanden, viele positive Effekte für unseren Planeten zu erzielen. Doch bei aller guten Absicht sollte nicht vergessen werden, dass diese Veränderungen mit erheblichen Konsequenzen verbunden sind, die so manchen Bürger nur den Kopf schütteln lassen.

  1. Finanzielle Belastung für Immobilienbesitzer: Die Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinie erfordert umfangreiche Investitionen in Gebäudesanierungen und Technologien, um die Energiesparziele zu erreichen. Für Immobilienbesitzer, insbesondere für Eigentümer älterer Gebäude, stellen diese Kosten eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Die notwendigen Investitionen werden zu einer langen Amortisationsdauer führen und für viele Häuslebauer den finanziellen Ruin bedeuten.
  2. Höhere Betriebskosten: Obwohl die Energieeffizienz-Richtlinie langfristig zu Kosteneinsparungen durch einen geringeren Energieverbrauch führen soll, werden dennoch höhere Betriebskosten entstehen, denn nach der Anschaffung energieeffizienter Technologien müssen diese ja auch refinanziert werden.
  3. Auswirkungen auf den Immobilienmarkt: Die EED kann zu Einschränkungen bei der Vermietung oder dem Verkauf von Immobilien führen. Immobilienbesitzer, deren Gebäude die Energieeffizienz-Standards nicht erfüllen, könnten mit Schwierigkeiten bei der Vermietung oder dem Verkauf ihrer Immobilien konfrontiert werden. Potenzielle Mieter oder Käufer bevorzugen in der Regel energieeffiziente Gebäude mit niedrigeren Betriebskosten, was zu einer geringeren Nachfrage und damit möglicherweise niedrigeren Mieteinnahmen oder Verkaufspreisen führen wird.
  4. Verwaltungsaufwand: Die Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinie erfordert zusätzlichen Verwaltungsaufwand für Immobilienbesitzer. Sie müssen sicherstellen, dass ihre Gebäude den Vorschriften entsprechen, die notwendigen Dokumentationen erstellen und möglicherweise verschiedene Genehmigungen einholen. Dieser administrative Aufwand kann zeitaufwendig sein und Ressourcen binden.
  5. Unvorhergesehene Probleme: Während der Sanierungsmaßnahmen könnten unvorhergesehene Probleme auftreten, die zusätzliche Kosten und Verzögerungen verursachen. Dies kann für viele Immobilienbesitzer zu unangenehmen Überraschungen führen und den Geldbeutel zusätzlich belasten. 

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Über den Autor

Dr. Johannes Fiala Dr. Johannes Fiala
PhD, MBA, MM

Dr. Johannes Fiala ist seit mehr als 25 Jahren als Jurist und Rechts­anwalt mit eigener Kanzlei in München tätig. Er beschäftigt sich unter anderem intensiv mit den Themen Immobilien­wirtschaft, Finanz­recht sowie Steuer- und Versicherungs­recht. Die zahl­reichen Stationen seines beruf­lichen Werde­gangs ermöglichen es ihm, für seine Mandanten ganz­heitlich beratend und im Streit­fall juristisch tätig zu werden.
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